Teppichmotten bekämpfen mit Schlupfwespen
Textilschädlingsbekämpfung, wenn es unter den eigenen Füßen krabbelt – So gefährlich sind Teppichmotten. Vielleicht haben Sie ein hübsches Haus gekauft, alles liebevoll renoviert und müssen nun mit ansehen, wie Ihnen der Boden unter den Füßen weggeknabbert wird? Oder Sie haben in wertvolle Teppiche investiert und jetzt entdecken Sie an Ihrer Kapitalanlage erste Löcher? Was auch immer Ihren Teppich zerstört, muss umgehen vernichtet und entfernt werden. Verantwortlich für erste Löcher und kahle Stellen im Fußboden sind berüchtigte Textilschädlinge die sich von Außen in das Heim geschlichen haben. Sie schlagen vor allem dann zu, wenn es sich um einen hochwertigen Bodenbelag handelt. Wie diese entstehen und was Sie dagegen tun können, lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Was hilft gegen Teppichmotten?
Im Wohnbereich sollte generell kein Gift (Spray) ausgebracht werden, es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Atemluft übergehen. Bewährt hat sich die Behandlung der Teppichmotte mit Schlupfwespen. Dies hat den Vorteil, dass die Bekämpfung langfristig erfolgreich und zudem für den Menschen absolut ungefährlich ist. Wer Teppichmotten entfernen möchte, muss rigoros vorgehen. Nur mit den biologisch unbedenklichen Schlupfwespen (Ichneumonidae) kann das Ungeziefer sicher vernichtet werden.
Wie bekämpfe ich Teppichmotten mit Schlupfwespen?
Behandlungsvorgänge mit den Schlupfwespen Trichogramma evanescens ist denkbar unkompliziert. Man stellt einfach ein Kärtchen im Sockelbereich des Fußbodens auf. Daraus entweichen die Schlupfwespen. Dies ist für den Menschen allerdings nicht zu erkennen, denn diese sind unglaublich klein. Jetzt beginnt das Erstaunliche: Die Schlupfwespen suchen das Mottennest und befallen die Motteneier. Mit ihrem Stechrüssel bohren sie die Eihülle auf. Dort hinein legen sie dann ihre eigene Nachkommenschaft und versuchen sich somit zu vermehren. Die Nützlinge sind nämlich sogenannte „Ei-Parasiten“. Nach kurzer Zeit schlüpft aus der Ei-Hülle keine junge Teppichmotte, sondern eine ungefährliche Schlupfwespe. So lassen sich lästige unerwünschte Besucher innerhalb weniger Wochen sicher bekämpfen und die wertvollen Textilien können gerettet werden. Am Ende des Lebenszyklus werden alle Motten vernichtet sein. Sinnvoll ist es, im Abstand von zwei Wochen neue Kärtchen aufzustellen, um mit möglichst vielen Schlupfwespen die Teppichmotten Plage schnell loszuwerden.
Wie entstehen Teppichmotten?
Wer Teppichmotten bei sich entdeckt, kann den Schaden meist direkt der Versicherung melden. Teppichmotten sind genauso wie Kleidermotten (Tineola bisselliella) auf hochwertige Textilien spezialisiert. Weitere Arten von Teppichmotten sind zbsp.: Perizoma Flavofasciata, Thera britannica, Melanthia procellata, Plemyria rubiginata.
Sie treten zunächst vereinzelt auf und sorgen für den einen oder anderen kahlen Fleck auf dem Boden. Werden sie nicht behandelt, so breiten sie sich immer weiter aus und zerfressen Teppichböden, Vorleger, Läufer oder Brücken. Das Unkalkulierbare daran ist, dass das Ungeziefer dazu meist unter den Teppichboden kriechen. Weil sie nicht herumflattern, bleiben sie häufig unbemerkt.
Die meisten Menschen wissen recht wenig über die Falter und versuchen sich zunächst über Wikipedia zu informieren. Vor allem die Frage, wo diese überhaupt herkommen, treibt Betroffene um. Warum man sie im Haus hat, ist einfach zu erklären. Sie nutzen in den Abendstunden ein gekipptes Fenster und kommen herein. Entlang der Fußleisten krabbeln sie dann unter die Möbel- und Boden-Textilien und beginnen mit ihrem Werk.
Wie sehen Teppichmotten aus?
Teppichparasiten bzw. die Teppichmotte ist wie ein kleiner Schmetterling filigran gebaut. Ihre Flügel glänzen kupfer- oder beigefarben und können marmoriert sein. Der eigentliche Schädling, die Larve, ist noch unscheinbarer. Sie wird kaum fünf Millimeter groß und hat eine blass-gelbe Oberfläche. Im Flor eines gewebten Teppichs ist sie nicht zu erkennen.
Wo leben Teppichmotten und welchen Lebenszyklus haben sie?
Die Teppichmotte ist ein Nachtfalter und arbeitet im Dunkeln. Wer nun Teppichmotten bekämpfen möchte sollte aber wissen, dass der eigentliche Schädling die Larve ist. Die kleine Raupe ist es nämlich, die den Flor verputzt. Dazu muss man wissen, dass das Muttertier an einer ruhigen Stelle ein Nest anlegt.
Das kann beispielsweise unter einem Schrank, hinter der Fußleiste oder direkt unter dem Teppichboden sein. Hier platziert sie rund 150 bis 250 Eier. Daraus schlüpfen die Parasiten. Die kleinen Larven kriechen in das Gewebe förmlich herein und beginnen mit der Zerstörung. Ziel der Larve ist es, möglichst viel Garnmaterial zu fressen und so weiter zu wachsen.
Nach einigen Tagen zeigen sich erste kleine Löcher im Boden. Ist die Raupe groß genug, so verpuppt sie sich an einer ruhigen Stelle. Aus dem Kokon schlüpft nach kurzer Zeit die erwachsene Motte. Sie ist nach rund vier Tagen geschlechtsreif und legt wiederum ein Nest mit hunderten Eiern an. Der Lebenszyklus beginnt von vorne.
Helfen die Schlupfwespen gegen Teppichmotten auch bei Kleidermotten?
Die Motte hat sich auf Gewebe jeder Art spezialisiert, befällt also auch Polstermöbel, Isolierungsmaterial oder Bekleidung. Auffällig daran ist, dass sie eine Vorliebe für natürliche Materialien hat. Vor allem Wolle, Mischgewebe aus Wolle und Baumwolle oder Seide haben es ihr angetan.
Besitzer hochwertiger persischer oder orientalischer Teppiche sind vor einem Befall nicht sicher, denn bei solch edlen Stücken ist der Seidenanteil besonders hoch. Die Schlupfwespe hingegen hat es nur auf die Motten bzw. die Motteneier abgesehen. Deshalb werden alle anderen Lebensbereiche ebenfalls von der Schlupfwespe kontrolliert. Am Ende werden etwaige Kleidermotten also auch entfernt sein. Ihr Zuhause ist wieder mottenfrei.
Wo platziert man Schlupfwespen bei Teppichmotten?
Zunächst sollten die Teppichböden penibel abgesaugt werden. Anschließend muss der Staubsaugerbeutel außerhalb des Hauses entsorgt werden. Platzieren sie die unauffälligen Karten dann in der Nähe der befallenen Stellen. Hier sind die verdächtigenden Parasiten sicher am Werk. Die hilfreichen Wespen werden die Nester bereits nach kurzer Zeit aufspüren und mit der Arbeit beginnen.